Wie legt Rentenfabrik das Vermögen an?
Anlagekonzept
Rentenfabrik legt die Aktiva nach dem Konzept des «Liquiditätsmatching» an. Diese Methode wurde speziell für eine offene Rentnerstiftung entwickelt und trägt deren Risiken und Chancen Rechnung. Die Methode beruht auf den Auszahlungen, die für eine reine Rentnerstiftung ohne Teilliquidationen wie Rentenfabrik sehr gut planbar sind. Die Aktiva werden auf drei unterschiedliche «Töpfe» aufgeteilt, deren Inhalte durch die Anlagestrategie und deren jeweiliges Volumen durch die erwarteten Auszahlungen bestimmt wird. Es wird eine gemeinsame Anlagestrategie für alle Rentnerwerke verwendet.
Bracket 1 (Sicherheitspolster)
Schwerpunkt für eine Rentnerstiftung ist die Sicherheit, d. h. die Zahlung der Renten muss unter allen Bedingungen erfolgen. Deshalb ist bei Rentenfabrik sehr viel Liquidität verfügbar, auch damit keine ungeplanten Verkäufe von volatilen Aktiva zu Verlusten führen. Dieses Sicherheitspolster beinhaltet die kumulierten Rentenzahlungen für die nächsten 5 Jahre.
Bracket 2 (Hohe Liquidität und Rendite)
Alle Rentenzahlungen ab dem 6. bis einschliesslich dem 11. Jahr werden in börsenkotierte Immobilien und abgesicherte Schweizer Aktien angelegt. Die erwartbaren Schwankungen sind limitiert und die Anlagen sind liquide. Während aus dem Sicherheitspolster heute eine negative oder maximal Nullrendite entsteht, generiert dieser Teil erwartbar eine positive Rendite.
Bracket 3 (Langfristige Rendite)
Alle Zahlungen ab dem 12. Jahr können in Schweizer Aktien und auch Immobilienstiftungen angelegt werden und dürften so eine Rendite bei mittlerer Volatilität ermöglichen. Dividenden und Ausschüttungen aus den Immobilien (Bracket 2 und 3) füllen das Sicherheitspolster (Bracket 1) auf. Zudem wird jedes Jahr die Aufteilung auf die drei Brackets angepasst, da durch den Alterungsprozess, Sterblichkeit und auch Neueintritte von Rentnerwerken Veränderungen entstehen.
Abbildung 1: Ein junger Rentenbestand zeichnet sich durch viele Rentner im Alter von 65 bis 75 Jahren aus. Damit liegt die durchschnittliche Lebenserwartung höher und die Anlagedauer steigt. Dies dokumentiert sich in der Anlage dadurch, dass die Volumina in den Brackets 2 und 3 bedeutend höher sind, als im Vergleich eines reiferen Rentenbestandes.
Anlagestrategie
Aus dem Anlagekonzept ergibt sich, dass der Anteil an Liquidität bei einem alten Rentenbestand höher sein muss als bei einem jungen Bestand. Deshalb macht es keinen Sinn, feste Anteile an Aktiva für das Gesamtvermögen festzulegen. Diese Anteile werden pro Bracket definiert, die sich aus dem Liquiditätsbedarf der Stiftung ergeben. Die Anlagestrategie bestimmt, in welche Aktiva pro Bracket investiert wird.
Abbildung 2: Anlagestrategie der Rentenfabrik
Gegenüber traditionellen Anlagekonzepten und -strategien in Pensionskassen, die Vorsorge sowohl für Aktive als auch Rentner anbieten, wird die Anlagestrategie von Rentenfabrik damit nicht an einer benötigten Rendite oder einem verkraftbaren Risiko definiert.
Renten müssen unter allen Umständen gezahlt werden, was mit dieser Strategie sichergestellt wird.
Anlageorganisation
Das Anlagekonzept und die Anlagestrategie sind vom Stiftungsrat beschlossen. Der Anlageausschuss berichtet regelmässig an den Stiftungsrat. Rentenfabrik arbeitet mit UBS Asset Servicing Switzerland als Depotbank zusammen.
Abbildung 3: Umsetzung der Anlagestrategie über Vermögensverwaltungsmandate
Die Anlagestrategie wird vom Anlageausschuss über externe Vermögensverwalter umgesetzt, die in Ausschreibungen für das jeweilige Mandat vom Anlageausschuss ausgewählt werden. Die Liquidität wird direkt vom Anlageausschuss gesteuert.